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Karlheinz Jackstel
Karlheinz Jackstel, geboren 1934 in einem altmärkischen Dorf, hat an sich selbst erfahren, dass ein langes Leben, ohne eigenes Zutun in drei verschiedenen Gesellschaftsordnungen, d...ver másKarlheinz Jackstel, geboren 1934 in einem altmärkischen Dorf, hat an sich selbst erfahren, dass ein langes Leben, ohne eigenes Zutun in drei verschiedenen Gesellschaftsordnungen, das Nachdenken über sich selbst ungemein beflügelt. Man könnte dieses Beschwören, Sortieren und Gewichten der Erinnerungen auch als autobiographische Reflexion bezeichnen: eine Kindheit unter dem Hakenkreuz, in der bereits dem Zehnjährigen am Ende des Tausendjährigen Reiches mehr Verantwortung zugemutet wurde, als man sich heute gemeinhin vorstellen mag; eine Bau-auf–bau-auf-Jugend mit kollektivistischer Sozialisation unter dem Zeichen von Hammer, Zirkel und Ährenkranz, ein Studium und ein beruflicher Werdegang schließlich an der Martin-Luther-Universität in Halle, das Wort Karriere hat der Autor zeitlebens nicht zu buchstabieren gelernt; Erfahrungen schließlich mit den neuen Freiheiten, Erfahrungen mit Abwicklungen und biographischen Brüchen, mit dem „Zauber“, der allen Anfängen innewohnen soll – nun unter dem Zeichen des Bundesadlers. Da kommt einiges zusammen. An Erinnerungen jeglicher Art ist kein Mangel. Der Autor ist sich noch immer nicht sicher, ob er all diese Erfahrungen machte oder ob die Erfahrungen ihn machten: Erfahrungen in Klassenzimmern als Lehrer, später als Hochschullehrer für Hochschulpädagogik und Erwachsenenbildung, in Bibliotheken und Archiven, in Seminarräumen und auf dem Katheder, letzteres in vielen Orten und auch in anderen Ländern, Erfahrungen im Senatsaal, in Leitungsgremien, auf Podien, als Autor mit Redaktionen und Verlagen, die es längst nicht mehr gibt, regelmäßig vor dem Mikrofon im Rundfunkstudio, dann vor einer Evaluierungskommission mit vorgefertigtem Urteil, als Bittsteller auf dem Arbeitsamt, frei schwebend als Dozierender in diversen Fortbildungseinrichtungen, seriösen und nichtseriösen, und immer wieder zu Hause am Schreibtisch bzw. vor dem Laptop.
Der Autor hat einiges publiziert u.a. über die Notwendigkeit eines lebenslangen Lernens. Er versucht, es bewusst selbst zu leben. Er hat sich angewöhnt inzwischen, das Unterwegssein zu mögen und jegliches Ankommen zu meiden. Aber er hat sich dabei die Neugier auf das Leben bewahrt, auch auf das der Anderen und damit vor allem den Respekt gegenüber dem je anderen Umgang mit den individuellen Erinnerungen, die jedes gelebte Leben spiegeln. Aus dieser Intention heraus ist nun gegen Ende des eigenen Lebens das vorliegende Buch entstanden – keine Autobiographie, aber durchaus autobiographisch.ver menos
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